Wer hat an der Uhr gedreht?

Nach der Einführungsstunde am 23.April 2015 war ich am 5.Mai zum ersten Mal im Unterricht anwesend. Da am SLBZ derzeit das Abitur geschrieben wurde, bot sich die Gelegenheit, dass die beiden Stunden von Elke Olympia und Johannes Olympia zusammengelegt wurden.

Ich möchte in diesem Text ein wenig meine Erlebnisse schildern, die erstens natürlich nur meine Position darstellen, zweitens nur ausschnitthaft sein können (ich habe ja nicht alles gesehen) und schließlich jede/r nur das rausnehmen sollte, was sie oder er für wichtig empfinden. Es soll keine Kritik, nur mein Eindruck, eine Rückmeldung darstellen!

Wenn die Zeit drängt

Als ich den Raum betrat, sah ich zwei sehr engagierte Lehrpersonen. Während sich der Musiklehrer, Johannes Olympia, um die Zusammentragung einiger seinerseits noch ungeklärter Punkte in der Projektorganisation bemühte, gab ihm Elke Olympia immer wieder Hinweise dahingehend, dass ihr Kollege die Zeit überziehe. Interessanterweise war man im Plenum nach rund 50min immer noch dabei, organisatorische Dinge, aber vor allem Anforderungen an das Corporate Design zu besprechen bzw. eine Einführung vom Lehrer zu erhalten.

Persönlich denke ich, dass Einführungen durchaus kürzer gehalten werden könnten, beispielsweise indem nur diejenigen, die es betrifft, Einführungen erhalten, während die anderen schon in den Teams arbeiten.

„Im Kopf ist es schon fertig“

Die Corporate Design Gruppe zeigte mir dann ihre Idee. Es handelte sich dabei um ein skizziertes Segelboot. Es hatte ein dreickiges Segel mit dem Hamburger Symbol und an der Seite fünf Rettungsringe, die wie Olympische Ringe angeordnet waren. Die Gruppe betonte, dass sie absichtlich kindlich zeichnen wollten. Ich hatte das noch nicht ganz verstanden. Aber kam zu einer Unterhaltung, in der Vorschlag aufkam, dass das kindlichere Zeichnen symbolisieren könnte, dass sie – die Schüler_innen – erst in 10 Jahren an den Olympischen Spielen als aktive Sportler_innen teilnehmen könnten. Der Musiklehrer gab allerdings auch nochmals an alle den Hinweis, dass am Ende alles aufeinander abgestimmt sein müsse. Das heißt, dass Musik, Text, Video und Design so miteinander verwoben sind, dass ein gemeinsames Produkt herauskommt.

Die Design Gruppe betonte immer wieder, dass ihre Ideen noch im Kopf, dort aber bereits fertig seien. Bedenkt man nun allerdings, dass alles miteinander zusammenpassen muss und die anderen Gruppen noch nicht völlig klar ausgearbeitete Ergebnisse haben, stellt sich die Frage, ob eine Idee ausreichen kann. Ich schlug der Gruppe vor, so viele Ideen wie möglich aufzumalen und auch bei einigem nicht alles zu durchdenken, bevor man etwas skizziert malt.

Ich fand toll, dass die Gruppe sich erst ganz genau im Klaren sein will, was sie mit ihrem Bild beabsichtigt. Das zeigt ja gewissermaßen eine intensive und vor allem ernsthafte Auseinandersetzung mit der eigenen Arbeit. Ich möchte nur zu bedenken geben, dass viele kreative Menschen erst einmal ihre Stifte für sich arbeiten lassen. Sei es, dass man drauflosschreibt und Ideen gewinnt oder dass man einfach drauflos mal. Beides sind jedenfalls Methoden, die sich sicherlich lohnen könnten.

Zwei Musikapps und die Idee vom Song

Die vierköpfige Musikgruppe wurde in den Nachbarraum geschickt, um dort für die verbleibenden 35min an ihrem Song zu arbeiten. Alle vier hatten sich bereits einzeln mit den Apps SPC und Yellofier auseinandergesetzt. Während die Schüler_innen sagten, das seien auch die vorgegeben Apps gewesen, erwiderte der Musiklehrer, dass auch alle anderen möglich seien.

Hierzu eine Klammer: Johannes Olympia, Matthias Olympia und ich (Marc Olympia) hatten im Vorfeld innerhalb zweier Arbeitstreffen Apps ausgetestet und waren zum Schluss gekommen, dass diese beiden für den Anfang geeignet schienen, um selbstständig und schnell ins Musikmachen bzw. ins Komponieren zu kommen. Aber hier noch einmal der Hinweis: Testet gerade dann, wenn ihr mal Lust habt, so viele Apps wie möglich aus. Einerseits vertraut ihr euch somit immer mehr Musikapps an, seht, was alles so möglich ist, habt vielleicht interessante musikalische Ideen oder findet Wege, um Sachen für euch und eure Ziele ansprechender zu gestalten.

SAMSUNG_SPC_Yellofier
Die Apps SPC (links) und Yellofier (rechts) in Aktion

Ich hatte den Eindruck, dass alle vier schon Vorstellungen über den Song hatten:

  • SPC sei die favorisierte App
  • es müsse ein Dubstep-Song rauskommen, weil es noch nie eine Dubstep-Hymne gab

Ich finde hierbei schön, dass gerade bei der Musikrichtung anscheinend überlegt wurde, wie sich die Hymne von anderen abgrenzen könnte. Das ist schon ziemlich strategisch und sollte unbedingt weiter beibehalten bleiben.

Auch hier intervenierte ich: Ich persönlich hatte nämlich den Eindruck, dass sie noch eine gemeinsame Idee als Gruppe entwickeln müssten. Das heißt, dass man gerade dann, wenn man zuhause alleine Ideen entwickelt, immer Gefahr läuft, sich einerseits in der eigenen Vorstellung festzufahren und andererseits bzw. damit zusammenhängend nur schwer als Gruppe vorankommt. Jede/r arbeitet dann meist für sich allein. Ich fragte sie, was sie in den noch verbleibenden 20min als Gruppe schaffen könnten und wie sie das erreichen wollen. Sie schlugen vor, dass sie eine Reihe von Grooves entwickeln würden.

 

Fazit: Zeit ist eine wichtige Ressource

Zum Abschluss möchte ich an alle, die sich von meinem Text angesprochen fühlen, ein paar Fragen richten, die vielleicht beim nächsten Mal an der ein oder anderen Stelle hilfreich sein könnten. Ich richte mich dabei an der sogenannten SMART-Formel für das Setzen von Zielen:

  • Ist das Ziel an sich klar formuliert? Wissen wir so genau wie möglich, was zu tun ist? (Spezifisch)
  • Können wir am Ende der Stunde erkennen, dass wir das Ziel erreicht haben? (Messbar)
  • Ist das Ziel überhaupt angemessen für das Projekt? (Akzeptabel)
  • Können wir unser Ziel mit unseren Ressourcen erreichen? (Realisitisch)
  • Reicht die Zeit für das, was wir uns vorgenommen habe? (Terminierbar)

Der Vorteil besteht bei der Zielformulierung mit der SMART-Formel meiner Meinung nach darin, dass man einen besseren Überblick erhält. Erstens kann ich für einen überschaubaren Zeitraum ein Ziel setzen, zweitens weiß ich somit besser, was zu tun ist und drittens weiß ich mit der Zeit immer besser, wofür meine Gruppe wie viel Zeit benötigt, denn: Zeit ist eine wichtige Ressource in unserem Projekt.

 

Ich bin jedenfalls total gespannt, wie es weiter geht und freue mich aufs nächste Mal.

Vielen lieben Dank

Marc Olympia

 

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